Schlaflose Nächte im Schwäbischen Wald:
Das Finsternistreffen der Stuttgarter Bananen 
vom 19.07. bis 21.07.2019 

Am Freitag war es irgendwie fast wie immer, wenn ich auf ein Treffen fahren will: ich nehme mir vor, mal früh Feierabend zu machen, nach Hause zu fahren, um dann zu einer moderaten Zeit beim Treffen aufzuschlagen, um die bestmögliche Treffensinstallation für Zeltaufbau etc. zu erwischen.
Aber wie immer kam es mal wieder ganz anders: erst türmte sich bis ultimo die Arbeit im Büro und dann fand leider unter meinem Büro das Sommerfestival der Kulturen statt und die Bands waren mal wieder so gut, dass ich mich festgehört habe und was zu essen brauchte ich nach dem Tag irgendwie auch noch…. Schließlich war auch das organisiert und bei dritten Band konnte ich mich dann doch endlich mal loseisen, weil die einfach nicht so mein Stil war. Auf dem Nachhauseweg lag dummerweise noch der Fischmarkt, wo es auch noch das ein oder andere  zu gucken und essen gab. Aber gegen 22 Uhr war ich dann glücklich zu Hause… Nach kurzem Powernapping und dem Packen der treffensüblichen Dinge machte ich mich dann doch mal endlich auf den Weg.. Eigentlich wollte ich ja noch das Fahrzeug wechseln, fuhr erst mal in die entgegengesetzte Richtung zu dem ursprünglich geplanten, um festzustellen, dass ich doch das nehme, womit ich gerade unterwegs bin…
Mittlerweile war es schon halbeins, aber ich dachte, wenn ich jetzt fahre, dann habe ich wenigstens freie Straßen.
Und so war es dann auch: zu sphärischen Ibizahouseklängen glitt ich durch die samtschwarze Nacht gen Kaisersbach und ich konnte so wunderbar Gas geben… nur vereinzelte Autos mit Landjugend im Liebeswahn fanden sich am Straßenrand.
So gegen ca. 2:30 Uhr traf ich dann glücklich auf dem Treffensplatz ein und es gab mit den verbliebenen Gestalten ein großes Hallo. Die letzte tapfere Banane, die noch wach war, zapfte mir ein leckeres Gaildorfer Bier und das Fischbrötchen schmeckte um Welten besser als auf dem Fischmarkt.

Da kommen doch die ostfriesischen Momente bei den Bananen zum Tragen smile.

Natürlich kam ich mit dem Häufchen des harten Kerns ins Schwätzen, bis dann irgendwann mal so  gegen vier alle ins Bett gingen. Eigentlich wollte ich ja noch mein Zelt aufbauen, aber es war noch zu dunkel. Und so wartete ich den Sonnenaufgang ab und lauschte den geheimnisvollen Geräuschen aus dem Wald. Als es hell wurde, fand ich eine wunderbare Stelle fürs Zelt, allerdings wars mit dem Schlafen noch nichts, weil die ersten so allmählich wieder aufstanden, wir uns begrüßten und gemeinsam frühstückten. Währenddessen wurde der  (selbstgebaute) Smoker angeheizt und das Fleisch für das Pulled Pork vorbereitet.
Zum späteren Vormittag legte ich mich aber dann doch mal hin und wurde nach kurzer Zeit von der Hitze und dem Bauer geweckt, der neben uns lautstark die Wiese mähte. So machte ich mich doch an die leckeren selbstgebackenen Kuchen und stärkte mich mit Kaffee. Wie immer gab es viele nette Gespräche und Plauschereien.  Es wurde auch eine Ausfahrt von den Bananen angeboten, bei der ich jedoch nicht dabei war. Am späten Nachmittag fand dann eine Verbandsratsitzung statt, an der Clubs quer aus Deutschland und unsere beiden Verbandsprecher, Horst und Fluke teilnahmen. Und da wir alle so beisammen waren, nutzten auch wir Heidelberger die Gunst der Stunde und hielten unsere Vorbesprechung zum Herbsttreffen ab. Allerdings war die Konzentration kurzzeitig anderweitig vergeben, da das Pulled Pork fertig war und alle natürlich einen Teil abbekommen wollten. Aber auch das haben wir geschafft und die notwendigen Dinge für das Treffen zu besprechen auch.

 

Der Abend schritt voran und je später der Abend desto schöner die Gäste: meine „Old Lady“ Andrea kam auf ihrem Dakarkälbchen angeritten und es gab wieder ein großes Hallo, was natürlich mal wieder bis in die Morgenstunden dauerte.. Als es dann hell wurde, fanden auch wir den Weg ins Zelt.
Nach einem kurzen Powernapping frühstückten wir sehr gemütlich gemeinsam und dann hieß auch schon wieder Zelt abbauen,  Treffensutensilien einpacken, sich von vielen lieben Leuten verabschieden und nach Hause fahren.

Liebe Bananen! Vielen Dank an Euch für dieses Superwochenende: wenig Schlaf, aber umso mehr Spaß !!!

Vally, MC Kuhle Wampe Vaganten Heidelberg

 

Zurück aus Steinwenden

Friedenscamp der Kampagne

„Stopp Air Base Ramstein“
vom 23. bis 30. Juni 2019 

Zu unserem Dasein im Friedenscamp und zu den Aktionen rund um SABR gibt es einiges zu berichten. Um Euch ein Bild von unserer Beteiligung und dem Drumherum zu vermitteln, werden wir, die wir vor Ort waren, Euch in nächster Zeit einen umfassenden Bericht präsentieren. Vorab hier nur ein kurzes Schlaglicht.

Es haben sich deutlich mehr als 20 Wampen auf die Woche verteilt mit viel Engagement und Motivation im Friedenscamp, den Vorträgen und Workshops, zu den Blockaden und auf der Demonstration eingebracht. Unsere Zielsetzung im Camp, deutliche Präsenz und Position zu zeigen, kann als durchweg geglückt bezeichnet werden. Diese Präsenz wurde auch von vielen Campteilnehmer*innen positiv zurückgemeldet. Als Beispiel hier das Statement von Wam (Fläming Kitchen), der via Facebook mit den Saarländer Wampen im Austausch steht:

 

Im Vergleich zu 2017 kann von den sich im Camp beteiligenden Menschen berichtet werden, dass deutlich weniger Menschen wie Querdenker, Verschwörungstheoretiker und Menschen, die vor lauter Frieden eine Gefahr von rechts nicht wahrnehmen, unterwegs waren (siehe auch unser Bericht zur SABR 2017). Dementsprechend entspannter war unser Dortsein. Deswegen gab es aber nicht weniger Gespräche und Diskussionen und bei der SABR liegt jetzt auch nicht alles in „trockenen Tüchern“. Wir konnten durch unserer Präsenz und unsere Positionierung unter den Friedensbewegten auf der SABR einen deutlichen Zuwachs im Bekanntheitsgrad erreichen.
Die Camp-Orga haben (fast) die gleichen SABR Leute wie in 2017 gewohnt zuverlässig übernommen. Sie achtete verstärkt darauf, „unerwünschten“ Personen den Zugang zum Camp zu verwehren. Im Camp hatten zu Spitzenzeiten über 500 Menschen ihre Bleibe. Ergänzt wurde diese Zahl durch Tagesgäste, die die Workshops der Friedenswerkstatt aufsuchten. Deutlich getoppt wurde die Zahl letztlich am Wochenende zur Abschlussveranstaltung am Samstag.
Zu unseren Aufgaben im Camp kam zur Getränkeausgabe noch die Nachtwache. Die Nachtwache führte in erster Linie bei den Campteilnehmer*innen zu einem Geborgenheitsgefühl, da sich hier wer um ihre Sicherheit sorgte: „Da laufen Wampen rum und kümmern sich…“. Mal abgesehen von der mangelnden Schlafzeit die bei uns dadurch entstand, war es eine der eher entspannteren Aufgaben, im Gegensatz zur Getränkeausgabe auf der Demo und am Aktionswochenende im Camp. Nebenbei übernahmen wir auch diverse Fahrdienste und technischen Support. 
Zur Demo, zu der rund 3500 Menschen unterwegs waren, haben wir Wampen Ordnerdienste, Fahrservice, sowie Getränkeausgabe am Ort der Abschlusskundgebung übernommen. 

Demnächst mehr...

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SABR - erste Gedanken danach